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Elon Musk bahnt sich seinen Weg in unser Gehirn

Keine Angst - „Es hängt kein Kabel aus dem Kopf“
Human brain digital illustration. Electrical activity, flashes and lightning on a blue background.

Der umtriebige Gründer von Tesla präsentierte vergangene Woche seinen neuesten Coup: Das Gehirn soll mit Hilfe von Mini-Elektroden an seine noch ungeahnten Grenzen der Leistungsfähigkeit gebracht werden. Mittels einer praktischen App kann man beispielsweise neue Sprachen in sein Gehirn hochladen. Die Testphase mit Affen sei bereits abgeschlossen und nun suche man menschliche Test-Probanden.

Die Schwere des geplanten Eingriffs sei mit dem Lasern der Augen zu vergleichen: Ein kurzer ambulanter Eingriff und ein niedriges Operationsrisiko. Doch im Vergleich zur weit verbreiteten Augen-OP geht es hier nicht bloß um die Verbesserung des Sehvermögens, sondern um ein Besser, Schneller, Weiter im Gehirn – neue Fähigkeiten inklusive.

Der Visionär Elon Musk hat vor, die eingepflanzten Elektroden nicht nur für ein besseres Verstehen des Gehirns zu verwenden, sondern auch mit Hilfe der künstlichen Intelligenz dieses zu verbessern. Nach Ratten und Affen, die bereits von den neuen Uploads ins Gehirn profitiert haben, sollen kommendes Jahr die ersten menschlichen Freiwilligen einem Hirn-Boost unterzogen werden, so Musk bei der Präsentation seines neuen Unternehmens Neuralink.
Bei dieser Konferenz gab der zukunftsbegeisterte 48-jährige auch zu, dass komplexe Zulassungsverfahren und behördliche Überprüfungen die Schuld daran hätten, dass es bis zum Einsatz der neuen technischen Verfahren noch ein langer Weg ist. Doch diese Hindernisse können durchaus überwunden werden. Der Unternehmer Musk ist optimistisch, da es sich bei dieser Methode um einen neuen Weg handelt, den Machterhalt des Menschen auch in weiterer Zukunft zu sichern.
Dieser Aspekt könne in Anbetracht des Fortschrittes, den die künstliche Intelligenz von Sekunde zu Sekunde macht, keinesfalls vernachlässigt werden. Denn diese stelle seiner persönlichen Ansicht nach, eine der größten Bedrohungen für die Menschheit dar, die derzeit in Gefahr wäre, die Kontrolle über die softwaregesteuerten KI-Roboter zu verlieren. In diesem Zusammenhang betonte Musk: „Künstliche Intelligenz ist gefährlicher als Atomwaffen.“ Der einzige Weg, sich dieser potentiellen Gefahr zu stellen und diese zu bahnen sein das Verschmelzen der KI mit dem menschlichen Gehirn – Gehirndoping quasi als Wunderwaffe gegen die Invasion der intelligenten Roboter

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Keine Angst – „Es hängt kein Kabel aus dem Kopf“

Mittlerweile wurde auch das Geheimnis rund um das Unternehmen Neurolink gelüftet, das vor drei Jahren von Elon Musk in San Francisco gegründet worden war. Denn jetzt gehe es darum, die besten Köpfe für dieses Projekt zu gewinnen. Wobei natürlich auch die Suche nach großzügigen Investoren ganz nebenbei erfolgen dürfte.
Die Basis für die Arbeit von Neurolink stellen die modernen Gehirnforschungen dar: Kleine Löcher in der Schädeldecke sollen dabei dazu verwendet werden, um die rund acht Millimeter großen Chips im Gehirn zu platzieren. An diesen seien spezielle Elektroden angebracht, die dünner als ein menschliches Haar seien.
Bei diesem Verfahren werde jedoch nicht auf die erfahrenen Hände von renommierten Neurochirurgen zurückgegriffen, sondern auf moderne und hochpräzise arbeitende OP-Roboter, die die winzigen Elektroden im Gehirn direkt mit den jeweiligen Nervenzellen verbinden sollen. Die Technik, die dahinter steckt ist nahezu fehlerfrei, so dass ein Verletzungsrisiko minimal ist und die einzelnen Bewegungen auf den Herzschlag des Patienten aufbauen. Musk will dabei lieber klotzen statt kleckern: „Wir wollen 10.000 Elektroden platzieren“.
Die Elektroden dienen dabei nicht nur zur Aufzeichnung der Gehirnaktivität, sondern auch zur Stimulation der damit verknüpften Bereiche. Die Verbindung der Chips im Gehirn nach außen erfolgt durch ein sensibles Empfangsgerät, das hinter dem Ohr angebracht wird. Dieses verfügt über Bluetooth und kann einfach per App gesteuert werden. Damit ist jegliche angst unbegründet, die darauf fußt, dass einem danach „Kabel aus dem Kopf“ hängen.

Lernen 2.0: Sprachenlernen per Software

Natürlich ist vieles davon noch reine Zukunftsmusik, doch Musk ist absolut überzeugt davon, dass Neurolink, das heute über etwa 100 Mitarbeiter verfügt, die Welt, wie wir sie kennen, verändern wird. So sollen zunächst Menschen mit Behinderungen, die mit einer eingeschränkten Motorik einhergehen, von der neuen Technologie profitieren. So wäre es beispielsweise durchaus möglich, dass querschnittsgelähmte Menschen mit ihren Gedanken Geräte steuern könnten.
Trotz der visionären Ansätze, die Musk durchaus besitzt, handelt es sich bei ins Gehirn eingepflanzten Chips und Steuerimpulsen von außen um keineswegs eine neue Idee. Denn die Forschung auf diesem Gebiet geht bereits einige Jahrzehnte zurück und kann auch schon einige Erfolge verzeichnen: Roboterarme, die sich mit Hilfe von Gedanken bewegen können oder ein Cursor auf dem Monitor, der durch Gedankenaktivität gesteuert wird – all das ist bereits heute Realität. Auch die Prozeduren an Parkinson-Patienten, bei denen mittels Tiefenhirnstimulation an einer Reduktion der Zitteranfälle gearbeitet wird, ist mittlerweile in der alltäglichen Medizin angekommen.

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Doch Elon Musk wäre nicht Elon Musk, wenn es nicht noch einen Schritt weiter gehen würde: Denn Updates der implantierten Software sollen auch neue Fähigkeiten einfach so von außen ins Hirn eingespeist werden können. Neue Sprachen, neue Bewegungsabläufe, wie vielleicht sogar die kontrollierten Bewegungen einer Kampfsportart – es klingt zu gut, um wahr zu sein. Auch profanere Dinge, wie etwa virtuelle Stadtpläne oder Werbung könnten mit Hilfe von Bildern den Weg in unser Gehirn finden.

Wie man deutlich sehen kann, ist Neuralink der neueste Coup. Nach dem E-Fahrzeugproduzenten Tesla, dem Raumfahrtunternehmen SpaceX, der Tunnelbaugesellschaft Boring Company und dem Röhren-Verkehrssystem Hyperloop folgt nun Neurolink. Elon Musk beweist in diesem Fall einmal mehr, wie weit er seiner Zeit voraus ist. Und wie weit er bereit ist wirtschaftliche Risiken einzugehen.

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