German Autolabs hat sich auf den Bereich der Automotive Voice AI spezialisiert.
Das Berliner Start-up entwickelt den digitalen Beifahrer Chris, der für Autofahrer sprach- und gestengesteuert das Smartphone inklusive seiner Messenger- und Navigationsdienste und der eigenen Musikplattform per Streaming einbindet.
Dadurch dass das Gerät keinerlei Touch-Komponenten hat, ist gewährleistet, dass die Hände im Straßenverkehr am Lenkrad bleiben. Die KI von Chriskann Anrufe tätigen, Anrufe empfangen, ankommende Textnachrichten oder E-Mails vorlesen und gesprochene Anweisungen des Fahrers in Schriftform bringen, um sie als Antworten zu versenden. Zusätzlich gibt Chrisin Echtzeit Wegbeschreibungen und meldet Aktuelles zur Verkehrssituation. Die KI steuert den Informationsfluss auf dem Smartphone so, dass sie sich der Verkehrssituation und dem Aufmerksamkeitslevel des Fahrers anpasst. Wird es unübersichtlich, schweigt Chris, bis die gefährliche Situation vorüber ist. Als Gefahrenquelle ist die Nutzung des Smartphones im Auto verboten. Chrisstellt eine Alternative zum Handy im Auto dar und sorgt damit für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.
Der Sprachassistent ist 9,0 x 9,0 x 4,4 cm groß und rund 250 Gramm schwer. Mit einem Saugfuß kann das Gerät mit seinem runden 2,1-Zoll-Farbbildschirm und 5 Mikrofonen an der Windschutzscheibe oder auf dem Armaturenbrett jedes beliebigen Fahrzeugs befestigt werden. Via Bluetooth oder einer App wird es mit dem Smartphone gekoppelt. Es reagiert per Sensor auf Gesten und Sprachbefehle in Englisch und Deutsch und ist für die Betriebssysteme iOS und Android ausgelegt.
Von vergleichbaren Sprachassistenten wie Alexa oder Siri unterscheidet sich Chrisdurch die spezielle Anpassung an die Anwendungsumgebung im Fahrzeug. German Autolabs entwickelt und trainiert die Sprach-KI iterativ und kann den Sprachassistenten individuell für jedes Fahrzeug und unabhängig von den langen Produktionszyklen in der Automobilindustrie nachrüsten.
Gründer des Start-ups und Entwickler der KI sind Holger Weiss und Patrick Weissert, die beide lange Erfahrung aus dem Bereich der mobilen Navigation bei Nokia, beziehungsweise dem Navigationsanbieter Here gesammelt hatten. Seit dem Jahr 2015 ist das Berliner Unternehmen auf eine Größe von 40 Mitarbeitern angewachsen.
Zunächst trieben die Gründer German Autolabs unterstützt von der Crowdsourcing Plattform Kickstarter die Entwicklung ihres digitalen Begleitsystems voran. Dann konnten sie in einer ersten Finanzierungsrunde als Investoren u. a. Target Partners, Atlantic Labs und den mFUND für sich gewinnen. In einer weiteren Finanzierungsrunde investierten Target Partners, nbr Tech Ventures, der VC Fonds Technologie Berlin und coparion sieben Millionen Euro in German AutoLabs. Mit dem Zugewinn an Kapital will German AutoLabs die europaweite Markteinführung, den Ausbau des Unternehmens und die Entwicklung der Sprach-KI-Plattform weiter vorantreiben. Zukünftig will German AutoLabs Chrisnoch mehr Sprachen sprechen lassen und erwägt, mit der seriellen Produktion des Sprachassistenzsystems in Kooperation mit einem Autohersteller zu beginnen.
German Autolabs digitaler Beifahrer wurde 2017 mit dem „European Digital Virtual Assistant New Product Innovation Award“ ausgezeichnet.
German Auto Labs GAL GmbH
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